...Und wieder einmal hat der Goldpreis es nicht geschafft die wichtige Marke von 2.000 US-Dollar zu überwinden, wie schon so oft. Aber wie lange noch und wann knackt Gold endlich nachhaltig diese Marke und steigt möglicherweise in ganz andere Sphären auf?

Die Marktbedingungen für Aktien haben sich in den letzten Wochen deutlich verbessert. Viele Händler haben scheinbar wieder positive Erwartungen, was sich an den steigenden Kursen abzeichnet. Die erwartete Bankenkrise ist ausgeblieben - vorerst  jedenfalls. Die Kurse in diesem Sektor haben sich wieder stabilisiert.

Die Lage für Gold und weitere Edelmetalle bleibt weiter unspektakulär - denn die Preise haben sich auf hohem Niveau eingependelt. Unterhalb der 2.000 US-Dollar-Marke verharrt der geduldige Riese und wartet auf die Ereignisse, die ihn auf neue Höhen beflügeln könnte.

Doch wie stehen die Chancen für dieses Szenario?

Nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine und dem Anstieg der Inflationsrate in Deutschland auf zwischenzeitlich über 10 Prozent (Oktober 2022), schwächt sich diese Rate nur sehr langsam ab. Gerade sind wir bei einem Wert von 6 Prozent angelangt, was immer noch sehr beunruhigend ist. Da die Kerninflationsrate weiter ansteigt, kann von Entwarnung ohnehin keine Rede sein. Die Kerninflation klammert schwankungsreiche Sektoren, wie Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak aus. Wir liegen hier gerade bei einem Wert von 6,1 Prozent in Deutschland - das ist Rekordniveau.

Die Preisspierale wird sich weiter drehen, das zeigen die Berichte in vielen Teilen der Wirtschaft. Viele Dienstleiter erhöhten schon mehrfach ihre Preise und die Endverbraucher mussten diese bittere Pille schlucken und haben sich vermutlich daran gewöhnt. Werden die Preise in absehbarer Zeit wieder sinken? Sicher nicht. Auch deshalb fordern die meisten Gewerkschaften nun ordentliche Lohnerhöhungen für ihre Beschäftigten.

Auch auf dem Immobilien-Markt könnte es noch sehr interessant werden. Durch die nun wieder angestiegenen Zinsen für Häuslebauer ist die Nachfrage in diesem Bereich regelrecht zusammengebrochen. Durch die exzessive Kreditvergabe in den letzten Jahren wurde im Immobilien-Sektor einiges an Vermögen aufgebaut, welches nun gefährdet ist.

Es ist durchaus Geld vorhanden. Doch wohin mit dem angesparten Kapital? Es will investiert werden und damit werden waghalsigen Ausschweifungen an den Aktienmärkten weiter bestens bedient. Ein Ende ist nicht absehbar. Erst wenn es zur Katastrophe auf den Finanzmärkten kommt, könnte es sehr turbulent werden, was sich dann auf alle Bereiche (Wirtschaft, Wohlstand) auswirken könnte.

Die Preisspirale wird sich also weiter drehen und damit könnte Gold vorerst an der 2.000 US-Dollar-Marke verharren. Wenn dieser Widerstand jedoch einmal nachhaltig gebrochen wird, dann sind enorme Kurszuwächse denkbar. In der Vergangenheit gab es schon des Öfteren gravierende Kurssprünge - gerade nach einer Krise. Gold als "sicherer Hafen" in schwierigen Zeiten wird dann vielleicht gefragter sein als je zuvor.